Moos in Rasenflächen
Moos, im Besonderen „Silber-Birnmoos“ (Bryum argenteum), ist ein häufiges Problem auf Golfanlagen geworden. Im Allgemeinen sind Moose sehr kleine Pflanzen, die eine große Anpassungsfähigkeit besitzen und an unterschiedlichen Standorten auftreten können. Sie bevorzugen feucht-warme Standorte und breiten sich bei günstigen Lebensbedingungen sehr rasch aus.
Wenn Rasengräser in der Vitalität beeinträchtigt sind, kann sich Moos entwickeln und nach und nach den Rasen verdrängen.
Die Ausbreitung – Vermehrung von Moos erfolgt durch Sporen, die sich auf unterschiedliche Weise verbreiten können (z.B Wind). Die Etablierung in Rasenflächen erfolgt auf Rasenflächen, wenn folgende Bedingungen vorherrschen:
- Stark verdichtete Böden
- Anhaltende Staunässe im Boden
- Andauernde feuchte Bestände (Beregnung, Niederschlag, Tau)
- Lichtmangel z.B. Schattenbereiche
- Nährstoffmangel bei nicht fachgerechter Nährstoffversorgung
- Kahlstellen hervorgerufen durch abgestorbene Rasengräser (Trockenstellen, geringe Schnitthöhe, mechanische Überbelastung)
- Falsch gewählte Schnitthöhe
Besonders störend ist Moos auf Grüns. Die entstandenen Moospolster stören nicht nur die Optik, sondern verändern auch das Laufverhalten des Golfballs beim Putten.
Auf Tees und Fairways stört Moos durch eine schlechte Verwurzelung und nicht vorhandene Scherfestigkeit. Bei Trockenheit vertrocknet es sehr rasch und stirbt teilweise ab. Übrig bleiben Kahlstellen und Lücken, die von unerwünschten Arten (Unkräuter) besiedelt werden können.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Moosbefall
Zur Vorbeugung gegen Moos ist es notwendig, jene moosfördernden Faktoren abzustellen, die eine Entwicklung fördern:
- Steigerung der Vitalität der Rasengräser durch eine ausgewogene Nährstoffversorgung
- Kahlstellen durch eine Nachsaat rasch schließen
- Bodenverdichtungen durch regelmäßiges Aerifizieren beseitigen
- Besanden - um eine trockene Oberfläche zu erzielen
- Wasserzufuhr anpassen – restriktive Beregnung
- Luftzirkulation verbessern
- Schattenbereiche beseitigen (Bäume)
- Abtauen – damit die Oberfläche rasch abtrocknen kann
- Schnitthöhe anpassen
Bekämpfung von Moos
Wenn trotz vorbeugender Maßnahmen Moosbildung vorhanden ist, gilt es zunächst die Möglichkeit der mechanischen Beseitigung anzuwenden. Hierzu zählen das Vertikutieren und das Ausstechen. Nach Beseitigung der Moospolster durch Vertikutiermaßnahmen müssen diese unbedingt entfernt werden, weil sonst die Gefahr besteht, dass sie wieder anwachsen. Anschließend sollte eine Düngung und bei größeren Kahlstellen eine Nachsaat erfolgen, damit sich die entstandenen Lücken rasch wieder schließen. Auf Greens, wo ausschließlich das widerstandsfähige Silber-Birnmoos zu finden ist, bringt vertikutieren nicht den gewünschten Erfolg, da die Moospolster zu fest im Boden verankert sind. An dieser Stelle wird Moos durch Ausstechen beseitigt, sofern sich der Befall in Grenzen hält.
Chemische Maßnahmen
Die direkte Moosbekämpfung erfolgt mit wirksamen Produkten auf Basis von Eisen-II-Sulfat. Der Wirkstoff führt wegen der fehlenden Kutikula bei Moosen zur Verätzung der Blattoberfläche und zum Absterben der Moose. Je nach Aufwandmenge, Feuchtigkeit und Temperatur und Sonneneinstrahlung können Schäden in Form von Schwarzfärbungen an den Gräsern auftreten.
Das abgestorbene Moos sollte durch Vertikutieren entfernt werden.
Produktempfehlungen
Flüssiganwendung: Eisen-II-Sulfat, 7 hydrat 19% Fe
- 4 – 7 Anwendungen/Jahr – 14 tägig
- Aufwandmenge: 15 -25 kg/ha (+ Plant Marvel)
Granulat zur Moosverdrängung: 0-0-0-12% Fe + 5 %MgO
- Feingranuliertes Granulat SGN 125
- Anwendung März-November bei feuchten Witterungsverhältnissen
- Aufwandmenge/Anwendung: 25-35 g/m²
Als Pflanzenschutzmittel zur nachhaltigen Moosbekämpfung steht derzeit noch das Produkt MOGETON mit den Wirkstoff Quinolamin zur Verfügung. Durch den Wirkstoff wird die Photosynthese des Mooses negativ beeinflusst. Bei mehrmaliger Anwendung stirbt das Moos ab, die Fehlstellen werden von den Gräsern überwachsen, wodurch sich das Moos nicht mehr weiter etablieren kann.