Farbaspekt im Sommer

Bei der Diskussion um die Farbe von Grüns gehen die Meinungen relativ stark auseinander. Während viele Golfer eine satte grüne Farbe jedes Spielelements auf dem Platz schätzen, sind für den Greenkeeper viele andere Aspekte entscheidend.
Allen voran steht die Gesundheit der Pflanze. Besteht eine Form von Stress oder sogar Krankheitsdruck, wird nicht nur die Optik eines Grüns schlechter, sondern auch die Bespielbarkeit. Hier hilft es zunächst nicht, künstlich Farbe zu erzeugen, da man nur für eine sehr kurzfristige Überbrückung der durch zum Beispiel Anthracnose entstandenen Schäden sorgt, die bis in den Herbst hinein zu Problemen führen können. Es gilt: Zunächst die Ursachen bekämpfen, bevor man zur reinen Optik übergehen kann.

Die Farbe der Grüns im Sommer – wie beeinflusst man diese besonders effektiv?

Im Allgemeinen gilt, dass besonders stark versorgte Grüns auch eine satt grüne Farbe liefern. Dies ist allerdings nicht immer im Interesse des Greenkeepers, da die Grüns bei starker Düngung langsam werden und die Schnittfrequenz steigen muss. Gerade im Sommer, wo zudem noch viele weitere Stressfaktoren neben einer Überdüngung die Grüns belasten, müssen also Alternativen her, wenn eine kräftige Grünsfarbe von den Mitgliedern gewünscht ist.

Da natürlich Düngeprodukte maßgeblich für die Farbe der Grüns sorgen, wird häufig vergessen, dass auch die mechanische Pflege eine große Rolle spielen kann. Da im Sommer der Spieldruck hoch ist, viel bewässert und ebenso viel gemäht und gebügelt wird, ist eine Lockerung der Tragschicht durch zum Beispiel kleine konische Vollspoons sehr nützlich. Der Gasaustausch im Boden wird gefördert, entstehende Schichten werden gebrochen, die Umwandlung von Nährstoffen im Boden verbessert, die Wurzeln bekommen mehr Luft und es ist relativ schnell eine Ergrünung an den Aerifizierlöchern zu erkennen.

Einer der beliebtesten Nährstoffe zur Erzeugung einer kräftigen grünen Farbe ist Eisen. Eisen ist ein wichtiges Element in der Photosynthesekette, diese wird durch die Gabe stark angekurbelt, es entsteht mehr Chlorophyll und die Pflanze erscheint wesentlich grüner. Jedoch ist Eisen nicht das einzige Nährelement, welches diesen Effekt verursacht. Auch Mangan spielt hier eine wichtige Rolle sowie das Magnesium, welches als Zentralatom des Chlorophylls im Sommer in großen Mengen benötigt wird und daher in der ausgewogenen Düngung unerlässlich ist. Da die Gabe von Granulaten, häufig auch weil größere Mengen Stickstoff unerwünscht sind da sie starken Wuchs erzeugen, im Sommer nicht kurzfristig Abhilfe schaffen, ist hier die Blattdüngung das Mittel der Wahl. Eine Kombination der Produkte Knife (Eisenchelat + Algenextrakte), Phlex-Man (Mangan) und Phlex-Mag (Magnesium) liefert alle wichtigen Nährstoffe für eine besonders hohe Photosyntheserate und erzeugt eine gesunde grüne Färbung des Grüns. Hier darf nicht vergessen werden, dass die Pflanze selbstverständlich mit allen anderen Nährstoffen optimal versorgt sein muss, da sonst an anderer Stelle Probleme entstehen. Hilfreich im Sommer und zuträglich für eine schöne Farbe ist Green Screen, ein biologisches Farbpigment welches nicht nur vor starker Sonneneinstrahlung schützt und damit Hitzestress reduziert, sondern auch eine Färbung des Grüns verursacht. Green Screen ist mit allen anderen genannten Produkten mischbar.