Tau Kontrolle
Um eine Pflanze erfolgreich infizieren zu können, benötigen die meisten Pilze eine gewisse Blattnässedauer. Für manche Schaderreger, wie den Dollarspot ist sie obligatorisch, bei anderen bestimmt sie zumindest den Verlauf und die Geschwindigkeit der Infektion.
Deswegen ist es im Rahmen des integrierten Pflanzenschutzes sinnvoll, die Blattoberfläche trocken zu halten und den Tau zu entfernen. Traditionell geschieht dies mit einem Taubesen, Tauwedel, teilweise wird aber auch einfach mit einem Schlauch der Tau von den Greens gezogen. Im Fall von Dollarspot hat sich sogar das Entfernen des Taus auf den Fairways sehr bewährt und den Befall deutlich gemildert. Seit einigen Jahren werden auch sogenannte Antitaus eingesetzt, die die erneute Taubildung auf den Greens verringern. Die Wirkungsdauer ist stark abhängig von den Witterungsbedingungen. Je häufiger die Flächen gemäht werden und/oder Niederschläge fallen, desto kürzer ist die Wirkung. Das schränkt den Einsatzbereich durchaus ein und macht ihn vor allem in den Herbst- und Wintermonaten zur Vermeidung von Schneeschimmel sinnvoll.
Das Trockenhalten der Greens und damit das Entfernen von Tau gilt als effektive vorbeugende Maßnahme gegenüber Rasenkrankheiten.
Zu dieser Zeit werden die Flächen nicht mehr häufig gemäht, aber vielfach kommt es aufgrund der Witterung bereits wenige Stunden nach dem mechanischen Entfernen erneut zur Taubildung. In dieser Jahreszeit erspart der Einsatz von Antitaus, wie Dew Clear, die Wiederholung dieses Arbeitsganges. Denn besonders bei starkem Nebel trocknen die Flächen kaum ab und der Infektionsdruck hält dadurch bedingt vielfach länger an.
Am günstigsten erfolgt der Einsatz nach dem Einstellen des oberirdischen Wachstums, wenn die Greens nicht mehr oder nur noch selten gemäht werden müssen. Beim Ausbringen ist zu beachten, dass die Oberfläche wirklich trocken ist. Teilweise bietet es sich auch an, die Flächen vorher mit einem Gebläse zu trocknen, damit das Antitau möglichst lange auf den Blättern haften bleibt.